Übung zu den Wertekollisionen - der erste Schritt zum Frieden

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Ich kann in mir alle bisher entwickelten Wertesysteme abrufen, wenn ich mir bewusst bin, dass ich sie habe.

Ich habe dann keine Mühe damit in einer Gruppe meine Pflicht zu tun, auch wenn ich den Sinn der Sache nicht einsehe. Aber es erfüllt mich mit Freude, meine Pflicht zu tun. Ich nehme dies als Übung in Gehorsam (sofern ich als kritisch denkender christlicher Mensch hinter der Sache stehen kann.)   
In einer anderen Gruppe kann ich mit meiner Expertise zur Effizienzsteigerung und Otimierung des Projektes beitragen.
Und wieder in einer anderen Gruppe kann ich getrost das objektive Ziel aus den Augen verlieren, weil das subjektive Ziel des allgemeinen Wohlbefindens das eigentliche Ziel dieser Gruppe ist. Ich werde mich nicht darüber ärgern, dass sie objektiv betrachtet ineffizient ist.    
Und ich kann mich in Gruppen als Brückenbauer bewegen, wo Menschen mit unterschiedlichen Zielen und Werten miteinander unterwegs sind. Den Wohlfühlmenschen erinnere ich an das objektive Ziel (Effizienz), den effizienten Menschen erinnere ich daran, dass es auch um das gute Miteinander geht, den pflichtbewussten Menschen werde ich ermuntern, die anderen so zu nehmen, wie sie sind und auch mal eine fünf gerade sein zu lassen.    

Und das gilt für meine inneren Wertestimmen ebenfalls. Ich beschwichtige meine inneren Kritiker und öffne diese innere Stimme aus einer bestimmten Wertestufe für die anderen Sichtweisen.

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Wenn Sie in einer Gruppe mitarbeiten oder diese leiten, nehmen Sie bewusst wahr, welche Werte vorherrschen, welche Werte Ihnen näher liegen und welche Ihnen weniger behagen.

Machen Sie dazu Notizen und beobachten Sie sich und die Gruppe über einen längeren Zeitraum ohne einzugreifen: Ist es Ihnen (oder jemandem in der Gruppe oder Leitung) wichtig,

..., dass die Pflicht erfüllt wird, dass die Hierarchien beachtet werden, dass Gehorsam wichtig ist? Passt das zu den Zielen der Gruppe? Passt es zum Alter der Geführten? Passt es zu den Werten der Beteiligten? Werden hier die Effizienz oder das gelingende Miteinander verunmöglicht? Gibt es Mobbing oder offene Ausgrenzung?
..., dass das Projekt so effizient wie möglich zu Ende gebracht wird? Dass die Qualität der Arbeit und des Ergebnisses geprüft und verbessert wird? Dass sich alle mit ihrem Fachwissen einbringen dürfen und sollen? Dass die qualifizierteste Person die Gruppenleitung übernimmt, oder zumindest ein gewichtiges Mitspracherecht hat? Dass ineffiziente Teammitglieder ausscheiden? Wie wichtig ist es hier, auf ein gutes Arbeitsklima zu achten? Gibt es Mobbing und wenn ja, warumm? Wo muss die Effizienz zurückgeschraubt werden, um andere Werte ernst zu nehmen wie ein gelingendes Miteinander oder die klare Einhaltung der Hierarchien z. B. einer übergeordneten Struktur?
..., dass die Lösung in der Gruppe erarbeitet wird und alle angehört werden? Dass möglichst viele Perspektiven eingenommen werden, auch die von Abwesenden und Schwachen? Dass die Entscheidungen vom Team gefällt werden, nachdem alles gut ausdiskutiert wurde? Dass sich alle wohlfühlen dürfen bei diesem Projekt und in der Gruppe? Dass sich niemand in besonderer Weise hervortut, weil es hier um die Gruppe geht? Inwiefern muss hier die Gruppe an den Zeitrahmen, ans Budget, an den Auftrag erinnert werden und bei Bedarf ein gewisser Druck ausgeübt werden? Wer soll oder darf dies tun? Wie geht diese Gruppe mit Druck um? Wird sie aggressiv, mobbt oder reagiert sie verständig? Wo nimmt die Gruppe narzisstische Züge an - oder Individuen in ihr?

Dies waren Fragen zu den Werten der Wertestufen BLAU, ORANGE und GRÜN. In dieser Reihenfolge und mit Anfragen zu ihren Schattenseiten.
Jede Wertestufe hat ihre Vor- und ihre Nachteile, jede setzt andere Akzente. Natürlich können auch die Werte früherer Wertestufen in Gruppenprozessen auftauchen. Auch diese gilt es klar zu erkennen. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wertesystemen.

Wenn Sie integral unterwegs sein wollen, gilt es diese Unterschiede treffsicher zu erkennen und eine Projektgruppe so zu leiten, dass die Vorzüge aller Wertestufen Hand in Hand mitwirken, während die Schattenseiten angesprochen werden.

  • Nehmen Sie immer bewusster wahr, was in Ihnen selbst vorgeht, wenn Werte anderer mit den Ihrigen kollidieren?
  • Wie reagieren Sie darauf?
  • Können Sie erklären, aus welchem Werte-Hintergrund Sie sich anders als die andere Person entschieden haben?
  • Macht die Herangehensweise der anderen Person ebenso Sinn?
  • Können Sie objektiv Pros und Contras für die beiden Herangehensweisen auflisten? Dabei hilft es sehr, alle Argumente aus den verschiedenen Quadranten her zu betrachten.

Die Wahrnehmung der Wertekollisionen ist der erste Schritt zum Frieden.

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