Beziehungen
und
Geschichten

Warum ist Kirche heute noch relevant?

Christen weltweit sind davon überzeugt, dass ihnen die Bibel im Leben weitergeholfen hat. Die Bibel ist für viele Menschen relevant.

Wie relevant ist Kirche für Sie?Nach oben ↑

Die ganze Kirche fusst auf der Bibel: Sie fusst auf dem Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes auf Erden, der gekreuzigt und auferstanden ist.

  • Damit glaubt sie an den Heiligen Geist Gottes, der die Menschen zur Kirche vereint und uns hilfreich durch das Leben führt
  • Viele Menschen weltweit sind der Kirche für ihre Unterstützung in der Not oder als Lebensgemeinschaft dankbar.
  • Auch für alle Menschen, die in ihrem Leben geistliche Wegbegleiter suchen, kann die Kirche relevant sein. Der geistliche Weg ist der bewusste Weg zu Gott hin, den Jesus vorgelebt hat. Es ist ein Weg, der ewiges Leben verheisst, aber vor allem ein Leben, das uns erfüllt. Aus Gnade kann Gott einem Menschen ohne diese selbstgewählten Weg seine Nähe offenbaren.
  • Kirche stiftet nicht nur Gemeinschaft, Weggemeinschaft auf einem geistlichen Weg, sie ist auch selbst als Körperschaft auf einem geistlichen Weg hin zu Gott.

Menschen und Körperschaften, welche einen geistlichen Weg gehen, sind selten zu finden. Nicht automatisch resultiert daraus für sie ein Leben in Frieden und Liebe. Die reine ABsicht zum guten Weg bedeutet auch noch lange nciht, dass man sich auf ihm befindet.

Der freie Entscheid, im Leben die Agape (Liebe Gottes) und den Shalom Gottes (ewigen Frieden) zu finden und aus ihnen heraus zu leben, ist das, wozu Jesus uns alle eingeladen hat. Das ist kein einfacher Weg aber wir gehen ihn schliesslich auch nicht alleine.

Ob diese Themen für Sie relevant sind, müssen Sie natürlich selbst entscheiden. Vielleicht ist es ja auch ein anderer Aspekt vom Kirche-Sein, der Sie anspricht. Das diakonische Wirken, der Einsatz für die Schwachen in der Gesellschaft, eine Familientradition,...?

Kirche: Die Sehnsucht der unerreichten MenschenNach oben ↑

Erik Flügge kritisiert in seinen Büchern "Eine Kirche für Viele" und "Der Jargon der Betroffenheit" die Kirche - aus Liebe zu ihr. Für ihn ist Kirche durchaus relevant. Das merkt man seinen Büchern an. Aber er gehört trotzdem zu den "Kirchenfernen". Was ist geschehen?

Aus seinem Buch von 2016 ist zu hören, dass er davon ausgeht, dass es die Kirche ist, welche ihn für nicht interessant hält. Er gehöre nicht zu ihrer Zielgruppe, wie so manch anderer zwischen 20 und dem ersten Kind. Pech für jene, die nie Kinder haben werden.

Einfach mal klingeln und Gesicht zeigenNach oben ↑

Flügge meint in einem Interview, welches die refomierte Zürcher Landeskirche auf Youtube gestellt hat, dass alle, die aktiv in ihrer Kirchgemeinde sind, nicht mehr jammern sollen, dass sie nur noch wenige seien. Sie sollen zu den Mitgliedern gehen, die schliesslich die zahlende Mehrheit bilden, an die Tür klingeln. Sie sollen sich vorstellen als Mitglied der selben Kirchgemeinde und einfach mal "Hallo" sagen.
Würde Ihnen das als Passiv- oder Aktivmitglied gefallen?

Man möchte noch hinzufügen: So könnten sie "Gesicht zeigen" und nicht etwa nur ein Profil. Denn von Profilierung ist in Kirchenkreisen jüngst oft die Rede gewesen, weil man dies vom Marketing her übernommen hat. Profilierung ist auch nicht schlecht, sicher. Es spricht nichts gegen ein erkennpares Auftreten - zum Beispiel im Internet oder auf Flyern. Aber Menschen wollen nicht ein klares Profil, sondern ein freundliches Gesicht vor sich haben, denn Menschen suchen Beziehungen und Geschichten. Das sind eigentlich zwei Kernthemen und Kernkompetenzen der christlichen Kirchen.

Menschen wollen Beziehungen und Geschichten

Arnd Bünker 1 bringt es in seiner Rezension des Buches "Jargon der Betroffenheit" mit anderer Gewichtung auf den Punkt: Die Kirche hat nicht in erster Linie ein Sprachproblem, sondern ein Relevanzproblem. Vieleicht sehnen sich die sogenannten "Kirchenfernen" danach, dass die Kirche für sie wieder relevant wird. Haben Sie, mit Ihrem freundlichen Gesicht, sie je danach gefragt? Und können Sie für sich sagen, warum die Kirche für Sie relevant ist?

Heiliger Geist: Wo Gott draufsteht, muss auch Gott drin seinNach oben ↑

"Wo Gott draufsteht, muss auch Gott drin sein" stand im Internet in einem Kommentar zu einer Diskussion zur Kirche.
In der Kirche steht natürlich Gott drauf. Sie steht für die Versammlung aller Getauften, welche durch den Heiligen Geist verbunden sind. Woran merkt man, dass in unseren Versammlungen der Glaubenden oder der Getauften wirklich Gott "drin" ist? Vorausgesetzt er ist wirklich drin. Oder anders gefragt, woran merkt man, wenn er nicht drin ist? Und wie sieht es bei den Volkskirchen aus?

Für jeden Menschen, welcher der Kirche seine Treue hält, muss doch wenigstens erfüllt sein, dass die Kirche weiterhin von Gott, von der Bibel, von Jesus Christus und dem Heil für uns alle spricht. Zu Recht erwarten sie alle, dass eine Kirche den Geist Gottes ausstrahlt. In den Gebäuden, in den Kunstwerken, in der Musik, in den Aufführungen, im Unterricht, in den Gottesdiensten, der Liturgie, der Predigt, in den Mitarbeitenden und Leitenden, in der Sorge füreinander und für die Welt und vor allem im gewöhnlichen oder beruflichen Miteinander aller mit allen.

Ist nicht die gütige, wohlwollende, friedvolle, lehrreiche, offene und vertrauensvolle Beziehung der Glaubenden untereinander - und mit allen Fremden - der Weg der Gemeinschaft, die wir Kirche nennen? Ist nicht das Ziel vom Kirche-Sein, dass es den Menschen in ihrer Beziehung zu Gott gut gehe und ihren Kindern und Kindeskindern ebenfalls?
Erleben Sie Kirche so?

Wenn ja, wie ist es in dieser Kirche um Menschen bestellt, die krank werden, die sich scheiden lassen, die zu ihrer Homosexualität stehen, die arm sind, erfolglos oder mit Gott trotzdem hadern, bei allem Suchen einer guten Beziehung mit ihm? Werden sie weiterhin von der Gemeinschaft getragen? Oder zeigt sich an ihnen eine "Schönwettertheologie", die dann in sich zusammenfällt, wenn das Wetter wechselt? Die dann den Moralfinger schwingt und sagt: "Dein Glaube ist zu schwach" oder "kehr um oder geh"! Das wäre das Gegenteil von Kirche im integralen Sinn.

Bibel: Die gute BotschaftNach oben ↑

Mit den Füssen verwurzelt auf Erden, mit dem Geist verwurzelt im Himmel, so lebt ein Mensch wie Jesus Christus. Und vielleicht auch umgekehrt: Mit den Füssen stehend im Reich Gottes, das in den Himmeln ist und mit seinem Gesicht uns zugewandt auf Erden? Wie so ein Leben im Konkreten aussehen kann, das bezeugt die Bibel. Sonntag für Sonntag sprechen Exegeten und Exegetinnen davon, wenn sie erklären, was die Bibel uns an Weisheit erhalten hat. Aber tun sie es integral?

Jesus Christus hat uns Menschen, jedem persönlich, etwas zu sagen. Durch sein Leben, seine Auferstehung und sein Wirken hat er uns etwas gezeigt. Die Botschaft von Jesus war und ist: "Kehrt um! Lebt! Aber richtig! Das Himmelreich ist nah!"

Er brachte seine Botschaften damals in seiner Sprache, Aramäisch, und in Bildern, welche die Menschen um ihn herum verstehen konnten. Er erklärte ihnen - und durch die Bibel auch uns Nachgeborenen - Folgendens:

  • Dass Gott existiert.
  • Dass er, Jesus, auch nach seinem Tod am Kreuz immer noch da ist für uns
  • Dass er mit Gott im Leben und danach eine Einheit ist [das ist geistliches All-Ein-Sein]
  • Dass es mehr Sinn gibt in unserem Leben, als nur zu überleben
  • Dass das geistliche Reich Gottes gegenwärtig und zukünftig zugleich ist
  • Dass es für uns Menschen deshalb noch eine andere Wirklichkeit gibt als nur diese hier in der Welt
  • Dass diese andere Wirklichkeit unser Leben in der Welt bereichert und unser Denken befreit
  • Dass es dadurch viel mehr im Leben zu entdecken gibt, als wir das im Allgemeinen tun
  • Dass wir viel freier von Gott gedacht sind, als wir es uns zugestehen
  • Dass es nach dem Tod des Leibes nicht zu Ende ist mit unserem Leben
  • Dass eine Umkehr hin zu Gott nötig ist [das ist geistliche Reinheit]
  • Dass Gott allen gnädig gesinnt ist, die echte Reue zeigen [das ist geistliches Wachstum]. Also keine "billige Gnade" (Bonhoeffer), denn geheuchelte Umkehr ist das Gegenteil von Umkehr und wer weiss, dass er gegen Gottes Gebote handelt und es trotzdem tut, verfehlt den Weg zu ihm. Nur echte Reue erlöst und wer unerlöst lebt, schadet sich selbst und oft noch vielen anderen.

Die simple rules der BibelNach oben ↑

Jesus wusste dies alles und mehr aus eigener Erfahrung. Er kannte diese geistliche Wirklichkeit und versuchte uns diese zu schildern. Was ja nicht einfach ist und schnell missverstanden oder missbraucht werden kann...

Und wer ihn richtig versteht, könnte Angst verspüren. Vor allem, wenn sie erkennen, wie sie bisher unerlöst gelebt haben, aber dem unerlösten Leben quasi hörig waren. Viele Menschen reagierten damals auf seine Lehren tatsächlich mit Angst oder mit Unglauben. Und das ist heute noch so. Für seine Lehren und Äusserungen wurde er hingerichtet. Würde es Jesus heute anders ergehen? Kunstschaffende vieler Sparten haben sich schon dieser Frage angenommen, vom Comic bis zum Film.2

Wie reagieren Sie persönlich darauf, wenn jemand Ihnen sagt, wie sehr Gott Sie liebt? Wie reagieren Sie darauf, wenn Ihnen jemand sagt, dass Sie von ihrer Sünde ablassen sollen und umkehren sollen?

Jesus erklärte seinen Mitmenschen, seinen Jüngern, Jüngerinnen, Freunden, Bekannten und Verwandten, aber auch wildfremden Menschen, was er wusste und was sie wissen mussten. Er erklärte ihnen die biblischen Schriften, unserem Alten Testament, und jene simple rules, welche unser Miteinander auf Erden nachhaltig verbessern würden. Zumindest, wenn man sie konsequent wiederholt.

Wir kennen diese simple rules, es ist das dreifache Gebot der Liebe, bekannt unter dem Begriff "Doppelgebot der Liebe": Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Tut man dies konsequent, so erlebt man schon im Hier und Jetzt das Himmelreich. Und die "zehn Gebote" ergeben sich daraus wie von selbst. Und Jesu Verschärfung der Zehn Gebote, die sogar unsere Gedanken betreffen, ebenfalls.

Christus und Bibel sind integral lesbarNach oben ↑

Jesus Christus kannte alle Wertesysteme, was er lehrte ist also für Menschen von heute nicht veraltet. Er half den Menschen in ihren jeweiligen Wertesystemen, Gott, die Liebe zu finden oder gar neue Werte zu entdecken, wenn es ihm sinnvoll erschien.

Auch die Bibel spricht Menschen in allen Wertesystemen an. Ob nun Kinderopfer (PURPUR), Kriege, brutale Schlachten und fiese Tricks (ROT) oder starre Strukturen , die Menschenleben bedrohen (BLAU). Diese und alle weiteren Facetten menschlichen Lebens, kann man, im Guten wie im Bösen, finden. Nur das Internet, die Handys und dergleichen mehr, wurden aus naheliegenden Gründen nicht thematisiert. Aber das ist nicht weiter ein Problem, denn gute Exegeten können das aktuelle Leben mit der Bibel verknüpfen.

Das Problem ist: Bei allen Menschen mit entwickelten Wertesystemen des ersten Ranges triggert die Bibel dort Abwehrreaktionen, wo sie gerade für ein anderes Wertesystem als das der lesenden oder hörenden Person spricht. Oder dort, wo sie die Schattenaspekte des eigenen Wertesystems aus der Dunkelheit ans Licht holt.

Aus integraler Sicht hat also die Bibel uns allen etwas zu sagen. Dem einen sagt sie hier etwas, dem anderen dort. Dem dritten und vierten sagt sie an derselben Stelle etwas anderes. Wer integral denkt, kann der ganzen Bibel etwas abgewinnen. Er liest sie z. B. systemisch-integrativ. Das heisst, es ist ihm bewusst, dass der Bibeltext in einen Kontext gehört, in ein System, und aus diesem heraus verstanden werden will. Dann muss man das Verstandene, das für uns heute noch relevant ist, übersetzen. In neue Beispiele aus dem Alltag von heute in einer Sprache von heute.

Was in der Bibel steht, ist lebenswichtig für uns, weil das Wissen von Jesus auch für unser Leben im Hier und Jetzt relevant bleibt. Es geht um nichts Geringeres als um den Sinn und die Erfüllung unseres Lebens.

Verständlich und richtig redenNach oben ↑

Menschen, die verstehen, worum es Jesus geht, sind heute wichtiger denn je. Sie können dabei helfen, für unsere Zeitgenossen neue Worte für Christi Botschaft und Lehre zu finden. Der Heilige Geist hilft ihnen dabei, damit die Botschaften in der alten Sprache und Denkweise neu übersetzt und verstanden werden können. Der Heilige Geist hilft den Zuhörern dabei, das Gehörte für ihr Leben fruchtbar zu machen.

Mit den neuen Worten muss jedoch der Inhalt derselbe bleiben. Das ist die Kunst der theologischen Exegese (Bibeldeutung). Daher ist die Verkündigung des Evangeliums die wichtigste Frucht der Arbeit von Theologen und Theologinnen. Darum sollen die Kirchen Acht geben auf ihr gut ausgebildetes theologisches Personal.

Die Gefahr liegt zurzeit gerade darin, dass sich immer mehr Landeskirchen mit schlecht bis recht ausgebildeten Exegeten und Predigern begnügen wollen. Damit sind sie im Begriff die letzte Instanz abzuschaffen, welche für theologische Professionalität sorgt.

  • Es muss verhindert werden, dass die Kirchen Tür und Tor öffnen für Gurus (charismatische aber für eigene Zwecke verführende Lehrer) jeder couleur.
  • Ebenso muss verhindert werden, dass die Kirche zu einer "Sonntagsschule" für Erwachsene wird. Also dem geistigen und geistlichen Niveau der erwachsenen Menschen nicht gerecht wird.

Es muss all dies verhindert werden, damit theologische Fehler möglichst vermieden werden: Die Geschichte hat uns gezeigt, dass z.B. Übersetzungsfehler zu Bräuchen und deren Nichtbefolgung zum Tode führen konnte. Fehler haben u. U. verheerende Folgen für das geistliche Wohl der Glaubenden und Zweifelnden.

Natürlich muss man für die gut ausgebildeten Theologen und Theologinnen ebenfalls Kontrollmechanismen entwickeln, welche in einer integralen Kirche auch integralen Kriterien genügen.
Die Frage stellt sich, wer könnte diese Kontrollen ausüben, wer für die Qualitätssicherung sorgen, ohne selbst in dieselben Fallen zu tappen? Hier gibt es noch Potenzial zu ORANGEN Feedback- und Kontrollmechanismen.

Was hinzugefügt werden muss: Jeder Mensch, der sich dem Heiligen Geist zur Verfügung stellt, kann die Botschaft des Lebens in eigenen, neuen Worten wiedergeben. Gute Bibelexegese geschieht auch durch Nicht-Theologen dank dem Heiligen Geist. Wie gehen andere damit um?

Reformierte Skepsis pflegenNach oben ↑

Trotzdem bleibt die reformierte Skepsis bei allen Exegeten - und auch ihnen gegenüber - wichtig: Die Geister zu unterscheiden, die da sprechen. Jesus warnte uns vor den falschen Propheten und Irrlehren, aber vermeiden konnte er sie nicht. Die Herausforderung liegt darin, bei der Unterscheidung von wahr und falsch alle Wertestufen und alle Quadranten mitzuberücksichtigen. Dies wiederum setzt voraus, dass das dafür nötige Instrumentarium vorhanden und genügend entwickelt ist (oder vom Heiligen Geist geschenkt wird).

Zur Unterscheidung der Geister, also der Motivationen und Kräfte hinter Worten und Taten von Menschen gibt uns die Bibel genug Anweisungen:

  • An der Frucht erkennt man den guten Baum - will heissen: Das, was dieser Mensch redet und vorlebt ist gottgefällig und führt zum Prosperieren des Guten: Zunahme von anhaltender und nachhaltiger Zufriedenheit, Anwachsen von Friede und Liebe, Inklusion, andere Menschen fühlen sich in seiner Nähe wohl und nähern sich Gott ebenfalls
  • Nur was zu Gott hinführt ist von Gott
  • Der Geist Gottes ist ein Geist des Friedens, der Liebe, des ewigen Lebens. Die, welche Gott suchen, führt er zusammen, er trennt sie aber von denen, die Gott hassen. Wer aber Gott nicht mehr hasst, wird freudig aufgenommen.

Wie passt das zu Kirchgemeinden, wo sich die Menschen gegenseitig ausgrenzen, plagen, an der Arbeit für Gott behindern? Welche Handhabe hat man als Landeskirche, in solchen Kirchgemeinden wieder für den Geist Gottes Platz zu machen?

Unsere geistige Verstockung lösenNach oben ↑

Es gibt sicher Kirchgemeinden, Gottesdienste, Christen im Dienst für Gott, wo Gott nicht "drin" zu sein scheint:

  • Krach in der Kirche ist keine Seltenheit, nur zu oft wird er tabuisiert. Zu Unrecht. Denn Christus ruft zu Wahrheit auf, und dazu gehört es auch, den Streit offenzulegen und zu bereinigen.
  • Auch getaufte Menschen, deren Zweifel gerade die Oberhand über den Glauben haben, könnten meinen, Gott sei gerade "nicht drin" bei ihnen. Aber er könnte gerade näher sein, als sie meinen...
  • Und theologisch geschulte Menschen könnten an der Predigt eines anderen aussetzen wollen, dass diese nichts vom Evangelium oder gar falsche Lehre beinhalte. Hier gilt es die Kritik ernst zu nehmen und fachlich und sachlich zu diskutieren und zu disputieren.

Wenn Gott derjenige ist, der dem Menschen den Glauben an ihn schenkt, woran liegt es, dass so viele diesen Glauben in sich anscheinend nicht finden können? Schenkt Gott selektiv? Doch warum dann sendet Jesus die Apostel aus zu allen Völkern, ja, zu allen Geschöpfen?

Könnte es nicht vielmehr sein, dass Gottes Geist sich uns immer wieder zeigt, aber von uns nicht wahrgenommen wird?
Könnte es sein, dass wir die Blinden sind, obwohl unsere Augen sehen? Dass wir die Tauben sind, obwohl unsere Ohren hören?

Man muss sich als Mensch ernsthaft fragen:

  • Wie stelle ich mir vor, dass mir Gott begegnet?
  • Könnte es sein, dass diese Vorstellung falsch ist?
  • Könnte es sein, dass mir Gott ganz anders begegnet?
  • Vielleicht war er schon immer da und redete zu mir, und ich konnte es nicht bemerken, weil meine fixe, verstockte Vorstellung das nicht zugelassen hat?

Wenn wir Gottes Offenbarungen wahrnehmen, was passiert dann mit uns?
Wir bleiben auch dann freie Wesen. Frei, uns für den Gott des Lebens zu entscheiden oder gegen ihn. Wir können seine Boten, seine 'Engel' und Botschaften, annehmen oder zurückweisen.

Das geistliche Potenzial der KircheNach oben ↑

  • Getaufte Menschen suchen geistliche Lebenshilfe, Sie sind Mitglied der Landeskirche. Es ist Zeit, dass sie die Landeskirche als Ort dafür wiederentdecken
  • Die Bibel liefert genügend Lebenshilfe, sofern sie korrekt und theologisch verantwortlich in die Sprache von heute übersetzt wird. Dabei muss den Exegeten bewusst sein, welche Werte sie in jedem Abschnitt eines Textes leiten.
  • Als Gemeinschaft der Getauften können Menschen einander helfen Gottes Wort wahrzunehmen, wo sie es aus eigener Kraft nicht können
  • Je geistlich reifer die Individuen in den Kirchgemeinden sind, desto mehr können andere durch ihr Beispiel ebenfalls reifen
  • Die Kirche, das sind Menschen. Sie sind es, die in Kontakt mit den sogenannten "Kirchenfernen" und Nichtchristen treten können. Von Mensch zu Mensch in Liebe und achtsam. Keine graue Eminenz, keine gesichtslose Institution, sondern Menschen "wie Du und ich" beflügelt durch eine Vision, die Jesus in die Welt setzte.

  1. Arnd Bünker: Jargon der Betroffenheit? Zum Hype um das Buch von Erik Flügge. www.feinschwarz.net (September 2016, Kirche) 

  2. The Second Coming (GB 2003) eine Fernsehserie mit zwei Folgen von Adrian Shergold (Regie) aus der Feder von Russell T. Davies (Doctor Who 2005). Googeln Sie mit der Eingabe "wenn Jesus heute geboren wäre" und entdecken Sie die Antworten darauf. 

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