Stichwortverzeichnis

Weil Worte missverstanden werden können...

EvolutionNach oben ↑

Das bedeutet, dass etwas sich weiterentwickelt. Man baut auf dem, was man hat auf, passt es aber an neue Umstände an und muss Neues dazuentwickeln und Altes auch mal zurücklassen, weil es nicht mehr gebraucht wird. Wir machen als INdividuum auf der körperlichen Ebene eine Evolution duch. Vom Einzeller zum hochkomlexen menschlichen Wesen, das seinen Körper täglich und nach ca. 7 Jahren gänzlich erneuert. Wir waren mal eine Einzelle! Wir waren mal Molchähnlich. Wir waren mal ein werdendes Säugetier. Wir wurden immer mehr zum Menschen.
Mit der körperlichen Evolution gibt es auch eine geistige und geistliche Evolution. Weil dies eine Bewegung nach Innen ist, die auch unser Innerstes Wesen, das Leben, zum Ziel hat, wird in gewissen spirituellen Zusammenhängen auch der Begriff "Involution" verwendet.
Evolution bezogen auf die Entwicklung in den Wertesystemen bedeutet: Dies ist ein Prozess der Weiterentwicklung und Anpassung an neue Umstände, welcher sich von innen bzw. unten (BEIGE) her nicht linear nach oben (TÜRKIS und weiter) bewegt:
Einmal Erreichtes kann allerdings wieder verloren gehen.
Einmal Erreichtes, kann jedoch auch in der Erinnerung wie ein Leuchtturm wirken, der einen den Weg weist.
Lebenssituationen, die Angst auslösen oder uns Narzisstisch werden lassen, können uns zurückwerfen; andere (Krisen) können uns anspornen, weiterzuwachsen. Try and Error, Versuch und Irrtum sind stete Begleiter auf diesem Weg.

Bei der Evolution in einem konzentrischen Modell lässt sich schön veranschaulichen, wie der äussere Kreis (PURPUR) auf dem inneren Kreis (BEIGE) aufbaut: PURPUR umfasst BEIGE, integriert es, braucht es als Basis, als Zentrum, als Referenz für das Eigene Sein.
PURPUR erweitert die ganze Kreisstruktur und lässt damit das Ganze wachsen. Dadurch wird BEIGE Teil von etwas Grösserem. BEIGE wurde transzendiert: Aus PURPURNER Sicht, bekommen BEIGE Werte eine neue weiterführende Interpretation:

Z.B.: Ein BEIGER (und unbewusster) Wert wäre meine reine Existenz: "ICH bin am Leben und will es bleiben." Ein Neugeborenes, das von seiner Familie gut aufgenommen wird, erfährt absolute Verbindung im WIR-Gefüge der Familie (PURPUR). Für diesen neuen Schutz seiner Existenz (Wert aus BEIGE) gibt es ein Stück weit sein ICH auf. Es passt sich an und versucht nun in diesem PURPURNEN WIR zu bleiben, um seinen Wert aus BEIGE (Existenz) zu sichern. Der neue Wert heisst nun: Ich will gefallen, also ANPASSUNG bis hin zur Selbstaufgabe, mit dem Ziel dem Clan absolut loyal zu sein udn ihm anzugehören. Sie ahnen es, die Entwicklung geht weiter, sobald sich das eigene ICH wieder vermehrt meldet...

Graves, ClareNach oben ↑

Clare W. Graves (* 21. Dezember 1914 in New Richmond, Indiana; † 3. Januar 1986) war ein US-amerikanischer Professor für Psychologie, Erkenntnistheoretiker und Begründer der Ebenentheorie der Persönlichkeitsentwicklung. Seine Integration der Bio-, Psycho-, Sozial-, und Systemtheorie als grundlegende Bausteine beschreibt eine fortdauernde Entwicklung des Menschen oder sozialer Gruppen. Dieses dynamische und kontextuelle System brachte ihn in eine Opposition zu vielen seiner Zeitgenossen, welche ein fixiertes Bild des Menschen bevorzugten.
Management-Theoretiker haben sich durch Graves „Emergent Cyclic Levels of Existence Theory“ inspirieren lassen. Chris Cowan und Don Beck benutzten sie als Basis für ihr Buch Spiral Dynamics: Mastering Values, Leadership, and Change. Sowohl Graves' Theorie wie auch Becks Modell beeinflussten den US-amerikanischen Philosophen Ken Wilber, der seine Integrale Theorie hieraus entwickelte. In der Coaching-Praxis werden die Handlungslogiken nach Graves bei der Persönlichkeitsentwicklung von Führungskräften angewandt. (Quelle: Wikipedia.de)

Herz (Lev)Nach oben ↑

In der semitischen und orientalischen Kultur, also in biblischen Schriften, wird das Wort "Herz" anders verstanden als heute. Das hebräische Wort LEB, gesprochen "Lev", steht für das Organ des Herzens. Aber anders als in unserer Sprache wird die intellektuelle Fähigkeit des Denkens und Verstehens, der Einsicht und der Vernunft verstanden. Alle Informationsverarbeitung findet sozusagen im Herzen, nicht im Gehirn statt, wie wir das heute sehen würden. Die Schulmedizin hat zwar das alte Wissen um unser "Bauchwissen" bestätigt, jedoch wird das kognitive Denken weiterhin vereinfacht gesagt dem Grosshirn zugeordnet. Wenn also in der Bibel vom ganzen Herzen Gott geliebt werden soll, dann heisst dies, dass das Denken auf Gott gerichtet werden soll.

IntegrationNach oben ↑

Etwas umschliesst etwas anderes und macht es zu einem Teil seiner selbst. Wenn wir Nahrung aufnehmen, ist alles, was wir nicht wieder ausscheiden in uns integriert. Wenn etwas von etwas anderem integriert wird, verliert es zwar seine Natur nicht, aber duch das Neue wird es verändert und verwandelt, bekommt eine neue Bedeutung oder wird ganz einfach zu etwas Neuem transzendiert.

Ein Wertesystem hängt also nicht im Luftleeren Raum: Jedes Wertesystem hat eine Entstehungsgeschichte und eine Basis, von der es ausgegangen ist. Es baut also immer auf seinem Vorgänger-Wertesystem und dessen Vorgängern auf. Alle Vorgänger-Wertesysteme sind also essentieller Bestandteil Teil des neuen Wertesystems! Ein Wertesystem kann ohne seine Vorläufer gar nicht entstehen.

JHWH, das Tetragramm GottesNach oben ↑

Das Tetragramm, also das Vierbuchstabenwort JHWH steht in der Bibel für Gottes Eigenname. Es ist in der jüdischen Tradition üblich, ihn aus Respekt nicht laut zu lesen, sondern an dessen Stelle "mein Herr" ('Adonai') zu lesen. Christliche Bibelübersetzungen schreiben in der Regel "der HERR" mit Grossbuchstaben, wo im hebräischen Original JHWH steht. Es gibt weitere Möglichkeiten, JHWH zu übersetzen: G*TT, Jehova (obwohl diese Lesung nicht korrekt ist und vor allem bei den "Zeugen Jehovas" zu finden ist) oder Jahwe, weil man vermutet, dass Gottes Name ursprünglich so lautete. Der Bezug zum Wind bzw. Geist Gottes, der weht, wo er will könnte so ebenfalls hergestellt werden: "Jah weht". Auf "Wikipedia" und auf "bibelwissenschaft.de".

Schatten, SchattenaspektNach oben ↑

Der Begriff entstand in der Psychologie des C. G. Jung. Er ging davon aus, dass jeder Mensch sich nur als Stückwerk kennt. Vieles von sich kennt er nicht, Vieles will er nicht wissen, Vieles kann er nicht wissen und Vieles verdrängt er mehr oder weniger erfolgreich. Der Begriff ist metaphorisch zu verstehen: Im Licht des Bewusstseins, also für uns selbst sichtbar, ist alles, was uns bewusst oder halbbewusst ist. Alles auch, was wir von uns akzeptieren. Alles andere ist nicht im Licht des Bewusstseis, sondern im Schatten des Nicht-Wissens und des erfolgreich Verdrängten versteckt.

Wer von uns interessiert sich im Alltag für seine realen Schatten? So geht es auch mit dem psychologischen Schatten: Er interessiert uns selten. Aber er gehört zu uns und andere sehen ihn sehr wohl. Schattenaspekte sind also unbewusste Aspekte unserer Psyche udn usneres Seins. Die anderen sehen unsere Ticks, unsere Reaktionsmuster, unseren Rücken. Wir oft nicht.
Den Schatten zu integrieren, bedeutet durch "Schattenarbeit" diese unbewussten, verdrängten und unbekannten Seiten von uns bewusst zu machen. Sie als Teil von uns zu akzeptieren.
Schattenaspekte müssen übrigens nicht negativ sein. Man unterscheidet den "Lichtschatten", um positive Aspekte der Psyche zu benennen, welche man bei sich nicht erkennt.

Erstaunlich ist, dass viele Menschen manchmal mehr Mühe damit haben, ihren positiven Schatten zu integrieren als den negativen Schatten. Gerade in der Schweiz herrscht, kulturell betrachtet, eine ungesunde Neigung, sein Licht unter den Scheffel zu stellen.

Transzendenz, transzendierenNach oben ↑

Wenn ein Etwas von etwas anderem integriert wird, wird es zu etwas Neuem. Es wird zu einer neuen Einheit transzendiert: Das Individuum wird zum Beispiel zum Kirchenmitglied. Das Baby wird zum Familienmitglied. Nun ist es konstitutiver, oft auch essentieller Teil von etwas, das über es selbst hinausweist; Teil von etwas "Grösserem".

Vermischt man grafisch eine gerade Linie (yang) mit einem Kreis (yin), so entsteht eine Spirale. Zeichnen Sie eine Spirale, dann merken Sie, wie Kreis und Linie zusammenschmelzen.
Die Spirale transzendiert sowohl den Kreis als auch die Linie durch die Vermischung beider Formen (das ist letztlich das Taiji). Die neue Form ist dynamischer!
Jesus, der Christus, aber jeder einzelne Christ, jede Christin ebenfalls, gibt für Aussenstehende seiner Kirche - und nicht selten der ganzen Christenheit - sein Gesicht: Der Teil steht für das Ganze (pars pro toto) und das Ganze macht das Teilchen zu mehr, als es alleine gewesen wäre. Ein Mensch wird nie eine ganze Kirche sein, aber als Teil der Kirche wird er dennoch zur 'Kirche'. Oder nochmals anders: Solange mein Finger an mir ist, solange kann ich von ihm sagen, dass er ich ist. (Und wenn ich in Christus bleibe, so ist er in mir; er integriert und transzendiert mich: Joh 15,1-8).

Ein Wertesystem stellt also immer auch eine Bereicherung für alles bisher Dagewesene dar: Es hat in einer veränderten Umgebung auf neue Probleme reagiert und neue Lösungen gefunden. Es hat einen neuen Horizont und neue Freiheiten entdeckt. Transzendenz bedeutet nichts anderes als dieses 'Übersteigen' des Vorherigen. Wie wenn ein Mensch von einem Berg her kommend einen noch höheren Berg besteigt und ihm dadurch wieder neue Ansichten auf den Berg vorher und überhaupt auf die Welt geschenkt werden.

Und trotzdem: Jeder Mensch hat den gleichen Wert unabhängig davon, wo er in seiner Entwicklung steht! Ob Baby oder Greis, ob dement oder sehr gebildet, für den Wert seines Lebens spielt das keine Rolle. In der Gesellschaft aber, werden wir den Wert z.B. aus einem ökonomischen oder hierachischen Denken heraus durchaus anders bemessen. Das ist das Denken "der Welt" im gegensatz zum "Denken" im Himmelreich Gottes, also in geistlicher Perspektive.

Vision, dieNach oben ↑

Das Wort "Vision" heisst wörtlich "das Gesehene" oder auch "die Sicht". Im Zusammenhang mit "Auditionen" sind "Gesichte", Schemen, Bilder, Umrisse, Geisterscheinungen gemeint, die eben gesehen (und manchmal zusätzlich gehört) und nicht wie Auditionen nur gehört werden.
Mit Vision ist auch etwas anderes gemeint: Wir projizieren ein inneres Bild in die Zukunft und arbeiten stetig darauf hin. Jeder Mensch sieht ein anderes Bild, wenn er Wörter wie "Wald" oder "Glückseligkeit" hört. So sind auch innere Bilder oder eben Visionen zu einer Wunschkirche sehr individuell.
Und doch lässt es die integrale Theorie zu, Bilder für die verschiedenen Wertegemeinschaften zu beschreiben: Eine BLAUE Vision enthält Bilder und Hoffnungen von Menschen, denen BLAUE Werte wichtig sind.

Zielführender als eine Vision für eine Gruppe von Menschen ist allerdings das Klären gemeinsamer Anliegen. Wenn jeder und jede seine Anliegen genannt hat, und man sich auf die Schnittmenge geeinigt hat, dann entwickelt sich die Umsetzung dieser Anliegen auf eine natürliche Art und Weise.

Was sind also die Anliegen der Kirchenmitglieder, der Vorsteherschaft, der Mitarbeitenden, der Pfarrschaft? Das müsste jeweils die zu klärende Frage sein.
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