Unser Wachstumspotenzial

Reaktionen auf eine grosse Veränderung der UmständeNach oben ↑

Wenn etwas problemlos existieren und leben kann, dann muss es sich nicht weiter entwickeln. Alles ist gerade optimal. Wenn aber die Umstände sich lebensbedrohlich verändern, so ist Anpassung gefragt.

Ein Beispiel:    

Früher glaubte man, die Erde sei flach, der Himmel sei ein Gewölbe mit Wasser darüber und die Sterne seien am Himmel festgemacht. Man glaubte, die Sonne kreise um die Erdscheibe und der Mensch sei als fertiges und redendes aufrecht gehendes Wesen von Gott geschaffen worden.
Dann entdeckte man, dass die Welt sich um die Sonne drehte. Dass die Welt eine Kugel war. Dass der Mensch sich mit Affen einen Vorfahren teilte. Ja, dass sich alle Lebewesen auf gemeinsame Vorfahren zurückverfolgen liessen. 
Die kirchliche Lehre stand mit jeder neuen Entdeckung vor grossen Problemen. Also musste sich die Theologie entwickeln oder vor den neuen Erkenntnissen die Wahrheit verschliessen. Die Kirche konnte wählen: Vorwärts oder rückwärts, bzw. stehen bleiben, was relativ gesehen einem Rückwärts gleichen kann.
Und man konnte im Mikroskop verfolgen, wie sich befruchtete Eizellen entwickeln. Als die Wissenschaft wiederum entdeckte, dass in der Tierwelt Parthenogenese durchaus möglich war, also die Zeugung eines Jungtieres ohne Vater, hatte auch diese wiederum Folgen für die Diskussion um die jungfräuliche Geburt Jesu. So zwingen Religion und Naturwissenschaft einander immer wieder, ihre Lehren und Axiome zu hinterfragen und neu zu betrachten.

Der natürliche Reflex auf ein gewichtiges Problem kann Flucht zurück ind Bekannte, Schutz bietende sein, seltener aber auch eine "Flucht" nach Vorne oder Vorpreschen ins Unbekannte. Ein weiterer Reflex kann der Kampf sein: Der äussere Kampf gegen das Neue, das Bedrohliche oder seltener sogleich der innere Kampf gegen die eigene Angst vor dem Unbekannten und vor der Veränderung.

Das wachsende Vertrauen in die WandlungenNach oben ↑

Je reifer, erfahrener, entwickelter ein Individuum oder eine Gruppe ist, desto schneller werden sie sich für den Kampf im Inneren und für das Vorpreschen entscheiden. Das geschieht nicht mehr aus Angst, sondern aus dem Vertrauen heraus, dass es bisher eigentlich immer nur besser geworden ist, wenn man sich weiterentwickelt hat. Diese Zuversicht steht auch hinter Kirche integral.

Wenn der Schritt ins Neue gewagt wird, kann es Gewinn oder auch Verletzungen geben. Unsicher sind die ersten Schritte. Rückfälle sind wahrscheinlich. Aber mit der Zeit und mit der Übung, mit dem Lernen aus den Fehlern, wächst eine neue Sicherheit heran. Bald ist man an das Neue so gewohnt, dass es zum Gewohnten wird. Die Grenze wurde nicht nur Überschritten, man wurde am neuen Ort heimisch.

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