Die PRAE-TRANS-Verwechslung

Zu den Basics von Kirche integral gehört das Erkennen von PRAE-TRANS-Verwechslungen. Hier werden sie kurz erläutert, beschrieben und mit Beispielen untermalt.

Inhaltsverzeichnis

MerkmaleNach oben ↑

Die Verwechslung erkennt man daran, dass jemand gründlich missverstanden, belächelt oder ausgegrenzt wird. Dies wiederum löst Frust bzw. Ärger aus oder ruft Erklärungsversuche hervor, die jedoch als Rechtfertigungsversuche missgedeutet werden. Es wird kaum besser.

Also was tun? Wenn jemand erkennt, dass es sich um eine PRAE-TRANS-Verwechslung handelt, muss man entweder die ganze Sache völlig anders anpacken oder Schritt für Schritt so vorgehen:

  1. Beim PRAE beginnen, dieses gemeinsam ablehnen
  2. Zum KONVENTIONELLEN übergehen, jedoch seine Limitierung aufzeigen
  3. Das TRANS als neue, differenzierte Lösung präsentieren.

So nimmt man jemanden auf eine integrale Reise mit. Doch was ist gemeint mit PRAE, TRANS und KONVENTIONELL?

  • KONVENTIONELL ist das, was Sie gerade jetzt als die richtige Verhaltensweise erachten. Oder für das aktuell geltende Wertesystem. Sie setzen unter Umständen Ihr eigenes Wertesystem absolut. Sie erwarten von allen anderen, dass diese Ihre Werte teilen.

  • PRAE-konventionell (VOR-konventionell), das ist jene Verhaltensweise oder jenes Wertesystem, welches Sie ablehnen, zurückgelassen haben oder als rückständig betrachten.

  • TRANS-konventionell (ÜBER-konventionell), das ist jene Verhaltensweise oder jenes Wertesystem, das zunächst noch vernünftig klingt und plötzlich ein Element enthält, welches Sie als präkonventionell bezeichnen würden. Sie werden es ablehnen und nicht verstehen, wie diese vernünftige Person plötzlich einen solchen Blödsinn erzählt. Das ist die PRÄ-TRANS-Verwechslung.

BeispielNach oben ↑

Eine PRÄ-TRANS-Verwechslung beim Konventionellen Wertesystem BLAU beim Thema Rechtsvortritt im Individualverkehr.

ROT sagt: Sowas doofes, wenn ich schneller bin, wird mich der von rechts durchlassen müssen, wenn er keinen Unfall riskieren will. Diese Regel ist reine Schikane für Leute, die es schnell mögen.

BLAU: Die Verkehrsregeln sind von allen jederzeit einzuhalten. Missachtung muss bestraft werden. Der Rechtsvortritt übt die Rücksicht der Verkehrsteilnehmer und übt damit eine Tugend ein.

ORANGE: Die Verkehrsregeln sorgen dafür, dass der Verkehr sicher und flüssig ist. Diese Regeln sollen dem Menschen und dem Leben dienen. Es ist gut, wenn alle die Regeln kennen, aber wer von Rechts kommt muss wissen, dass es nur dann Sinn macht, seinen Vortritt zu verlangen, wenn der Verkehrsteilnehmer von links ihn rechtzeitig bemerkt und der Bremsweg realistisch ist. Wenn nicht, lohnt es sich kurz zu warten und damit einen Verkehrsunfall zu vermeiden. Der Gescheitere gibt dann lieber nach als sein Recht durchzusetzen. Was nutzt einem das Recht, wenn man dabei sein Leben verliert?

Sie erkennen, wie BLAU mit seinen Werten ROT ablehnen muss und bei ORANGE durchaus in der Argumentation mitgehen kann:

  • Leben wird hochgehalten.
  • Der Sinn der Verkehrsregeln wird eingesehen.
  • Dass möglichst alle die Regeln kennen und beachten sollen wird ebenfalls nicht bestritten.

Jedoch: Die Bereitschaft, einem ROTEN Raser (oder einfach jemandem mit zu kurzem Bremsweg oder der offensichtlich nicht nach rechts geschaut hat) den unrechtmässigen Vortritt zu lassen, wird nicht verstanden. Es klingt, als ob hier ROT Recht gegeben würde und damit BLAU Unrecht. Ein ORANGES "Ja, ausser" wird verstanden wie ein ROTES "Nein!". Eine klassische PRAE-TRANS-Verwechslung.

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