Simple rules - einfache Regeln
Anwendung
Wenn Sie simple rules (RULES) in einem Kontext oder System (CONDITIONS) immer wieder anwenden (ITERATION), ergeben sich daraus Muster (PATTERNS).
Das Muster ist grösser als seine Teile; das Muster transzendiert seine Teile zu etwas Grösserem und etwas Anderem.
Ein solches Muster kann Friede sein, Erfolg oder das Reich Gottes. Jesus selbst arbeitete mit Bildern, welche die simple rules als Weg zum Reich Gottes verwendeten.
Es lohnt sich also als Christen und Christinen, einen näheren Blick auf das Phänomen der simple rules zu werfen.
Inhaltsverzeichnis
Simple rules zu den simple rulesNach oben ↑
Ein paar einfache Regeln zu den simple rules:
1. Beachte: Simple rules sind einfach ('einfache Regeln')
2. Beachte: Simple rules sind wenige
3. Beachte: Simple rules sind verallgemeinerbar
4. Formuliere simple rules positiv
5. Formuliere simple rules aktiv (oder medial, d. h. ich erlaube aktiv, dass etwas mit mir oder durch mich geschieht)
6. Erkenne: Simple rules folgen einem impliziten Ziel
7. Wisse: Simple rules entwickeln sich in einem bestimmten Kontext (*condition*)
Die simple rule im Film "The Yes Man" (USA 2008)Nach oben ↑
Das kürzeste und simpelste Beispiel für simple rules ist ein Spielfilm. Aus einer Regel ergibt sich eine fantastische Geschichte mit Hollywood-Happy-End. Der Protagonist wird von einem Freund an eine Veranstaltung mitgeschleppt, wo er vom Referenten hört, dass man im Leben zu allem Ja sagen solle, damit sich das Leben positiv verändere. Der Protagonist versteht das ganz wörtlich und wird von nun an ganz abergläubisch zu allem "Ja" sagen. Auch wenn der Bettler ihn um Geld bittet und dann um die ganze Brieftasche und das Auto. Die simple rule, welcher der Protagonist konsequent folgt ist:
1. Sag immer "ja" zu allem (und zu allen)
Der Protagonist findet dadurch zwar seine grosse Liebe, aber sie bleibt erst bei ihm, nachdem er zwei Dinge erkannt hat:
- dass er in seinem Leben zwar eine positive und aufgeschlossene Grundhaltung beibehalten möchte, die ihm diese simple rule beigebracht hat
- dass es wichtig ist, ein "Ja" nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus echter eigener Überzeugung zu sagen, sonst wirkt es unecht und überzeugt nicht. Es wirkt sogar wie eine Lüge und die anderen wissen nicht mehr, woran sie bei einem Menschen sind, der einfach zu allem "ja" sagt. Die Freiheit des Willens ist also Voraussetzung für ein gutes "Ja". Genauso wie ein reflexartiges "Nein" zu allem nicht von freiem Willen zeugt.
Drei christliche "simple rules"Nach oben ↑
Mit Blick auf das Alte und das Neue Testament kann man folgende simple rules der Bibel entnehmen:
1. Liebe!
* Liebe Gott mit aller Kraft, dem ganzen Herzen und Verstand
* Liebe deinen Nächsten (Mitmenschen) wie dich selbst
* Liebe dich selbst
* Liebe deinen Feind
* Liebe den Fremden bei dir
2. Vetraue!
* Vertraue Gott
* Vertraue Jesus dem Christus
* Vertraue dem Heiligen Geist Gottes
3. Hoffe!
* Lies und höre Gottes Wort in der begründeten Hoffnung, dass es dir etwas mitteilt
* Hoffe auf das Reich Gottes
* Teile Deine Hoffnung mit anderen (das Evangelium verkünden, Abendmahl teilen und taufen)
Simple rules aus verschiedenen LandeskirchenNach oben ↑
Imagekampagne u.a. im Kanton Zürich: "Selber denken. Die Reformierten." Daraus kann eine simple rule abgeleitet werden:
1. Selber denken
Oder nochmals u.a. im Kanton Zürich auf Plakaten:
1. Sorge tragen
Dies sind die Leitsätze bzw. Visionssätze der Kirchen von Bern, Jura und Solothurn und ihrer von der Synode verabschiedeten "Vision Kirche 21":
1. Von Gott bewegt - den Menschen verpflichtet
2. Auf die Bibel hören – nach den Menschen fragen.
3. Vielfältig glauben – Profil zeigen.
4. Offen für alle – solidarisch mit den Leidenden.
5. Die Einzelnen stärken – Gemeinschaft suchen.
6. Bewährtes pflegen – Räume öffnen.
7. Vor Ort präsent – die Welt im Blick.
8. Die Gegenwart gestalten – auf Gottes Zukunft setzen.
Der Zehnte im UrwaldNach oben ↑
Ein Missionar erzählte die Geschichte von einer indigenen christlichen Gruppe im Südamerikanischen Urwald. Diese Menschengruppe war sehr arm. Trotzdem nahm sie die simple rule des "Zehnten" sehr ernst:
1. gib einen Zehntel von allem, was Du hast für Gott
So zählten sie den Zehntel von Reiskörnern und anderen Esswaren oder Habseligkeiten ab und sammelten diese für Gott. Das Zehntel-Korn wurde wieder gepflanzt auf einem Acker, der für Gott reserviert war und eigenartigerweise gediehen diese Pflanzen viel besser als die anderen. Sie trugen mehr Frucht. Mit dem Ertrag aus dem Zehnten, der für Gott angepflanzt wurde, konnte nach einger Zeit eine kleine Kirche im Urwald gebaut werden. Das Wunder wurde herumerzählt und machte Schule.
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