Wertesysteme erkennen
Geistlich wachsen
Brücken bauen
Kirche integral - integrales Christentum
Die evangelisch-reformierten Landeskirchen und ihre Kirchgemeinden erleben eine Krise. Das zeigt sich an den schwindenden Mitgliederzahlen, an den schmerzhaften Restrukturierungen, an den wenigen Mitfeiernden bei gewöhnlichen Sonntagsgottesdiensten und am geringen Interesse für Mitgliederversammlungen oder kirchliche Angebote von 95% der Kirchgemeindeglieder.
Eine lebendige Kirche sieht wohl anders aus, als sie an manchen Orten vorzufinden ist. Wie es sein könnte, finden Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Kirche: Re-formiert, damit sie heute weiter relevant sein kannNach oben ↑
Die Webseite Kirche integral ist Teil des Projektes "Kirche integral", welches zum Ziel hat, die Landeskirchen der Schweiz in ihrem aktuellen Prozess der Neufindung zu unterstützen. Kirche integral kennt Werkzeuge, um dies zu tun und möchte diese hier vorstellen. Diese Seite ist der integralen Theorie gewidmet, sozusagen dem Unterbau zu einem weiteren Projekt (noch in Planung) und Coachingangeboten (auf Anfrage), welche auf praxistaugliche Übungen und Erläuterungen sowie Umsetzungsstrategien fokussieren.
Kirche integral bietet Werkzeuge, welche die Augen öffnen können für den Istzustand und für das Potential. Diese Werkzeuge können helfen, Brücken zu bauen zwischen Menschen und Institutionen. Und sie können der Kirche dabei helfen, geistlich auf ihre nächste Stufe der Kirchen-Evolution (ecclesia semper reformanda est) zu wachsen. Dieser Vorgang wird vermutlich ein paar hundert Jahre in Anspruch nehmen. Sehen Sie nur, wie lange die Ziele der Aufklärung benötigten, um die ganze Gesellschaft zu erreichen.
Uns liegt viel an der Botschaft der Bibel, an jedem Menschen und an Gott:
- Die Bibel, wie sie sich heute präsentiert: Als ein gewachsenes, und von Menschenhand geschriebenes und übersetztes Werk. Texte, welche über zwei Jahrtausende Sinn gemacht haben für viele Menschen. Eine wundervolle Bibliothek voller geistlicher Nahrung für Menschen von heute. In der Bibel spricht Gott zu Menschen von damals und heute.
- Den Menschen, wie ihn das Christentum versteht: Als Geschöpf Gottes mit einem Lebenssinn und Aufgaben. Ein Mensch, der sich für ein Leben ohne oder ein Leben mit Gott entscheiden darf, wobei Jesus klar für das Leben mit Gott plädiert hat. Jesus vertrauen zu wollen, macht uns zu Christen, zu Nachfolgern Jesu.
- Den Gott, wie ihn die Bibel durch Jesus verkündet: Die ewige Quelle der Kraft, des Lebens, der Liebe und Freude im zeitgenössischen Alltag. Die lebendige ewige Quelle, welche in Beziehung mit uns sein will und daher von Jesus als Vater angeredet wurde.
Fast so viele Reformierte wie Konfessionslose zeigt die schweizerischen Erhebung zur Religionszugehörigkeit der Bevölkerung 1 in ihrer Grafik. Dafür gibt es äussere und innere Gründe.
Äussere GründeNach oben ↑
Äussere Gründe sind z. B.:
- Die Einwanderung aus katholischen Gebiete. Umstand, der in reformierten Kantonen den prozentualen Anteil der Reformierten sinken liess
- Die hohe Austrittszahl aus der katholischen Kirche, welche die Anzahl Konfessionloser ergänzt, die aus der reformierten Kirche ausgetreten sind
- In viel kleinerem Umfang die Einwanderung aus Gebieten mit anderen Religionen oder aus "religionslosen" Gebieten, welche wiederum den prozentualen Anteil der Reformierten leicht sinken lassen
- Aktionen der katholischen Kirche oder von Sekten oder von Freikirchen, welche den Ruf der Kirche im Allgemeinen beschädigen
- Die zunehmende Verschiebung der Werte der aktuellen schweizerischen Gesellschaft
Kirche integral benutzt für die verschiedenen Wertesysteme Farben, welche hier erklärt werden.
Aktuell verschieben sich in unserer Gesellschaft die Werte von BLAU zu ORANGE:
Weil sich der zunehmende ORANGE Individualismus (Stichworte: Selbstverwirklichung, Leistung und Optimierung) im Ablösungsprozess befindet vom früher vorherrschenden BLAUEN Kollektivismus (Stichworte: Unterordnung des Einzelnen, Macht-Hierarchien und staatliches Sozialwesen). Ferner haben einige Menschen, auch in den Kirchen, bereits angefangen, GRÜNE Werte hochzuhalten (Stichworte: Egalitarismus, Pluralismus, Einsatz für schwache Minderheiten).
Wertekollisionen sind damit vorprogrammiert. Sie zu erkennen, ist der erste Schritt zur Heilung.
Innere GründeNach oben ↑
Es sind auch innere Gründe, welche die Menschen von der Kirche fernhalten. Innere Gründe meint einerseits, dass sie von den Mitgliedern als Individuen ausgehen, andererseits, dass sie in den kirchlichen Strukturen zu suchen sind, bei ihren aktiven Mitarbeitenden, den Pfarrpersonen und Behördenmitgliedern. Unter anderen sind es Gründe wie diese:
- Individuelle (Religions-)Freiheit, oft falsch verstanden als 'Freiheit von Religion', also 'keine Religion'
- "Steueroptimierung" durch Kirchenaustritt wird in gewissen Kreisen als 'cool' eingestuft
- Gewisse Liegenschaften, Finanzen, Organigramme, Infrastrukturen behindern Prozesse der Erneuerung und des Lebens oder sie grenzen Menschen aus
- Machtmissbrauch, "Vetterliwirtschaft" und andere zwischenmenschliche Konflikte, welche die Kirche unglaubwürdig machen, als Verkünderin des Evangeliums und Ort des geistlichen Wachstums
- Nochmals: Wertewechsel und Wertekollisionen
Der integrale Ansatz hilft weiterNach oben ↑
Gegen die äusseren Umstände kann die Kirche wenig bis nichts unternehmen. Die inneren Umstände hingegen liegen in ihrer Hand!
Eine integrale Kirche zeigt, wie es möglich ist, mit diesen inneren Problemen umzugehen. Wie man Probleme in etwas Konstruktives verwandeln kann:
- Sie kann die verschiedenen Werte erkennen und mit dieser Wirklichkeit umgehen
- Sie passt alle Strukturen so an, dass sie Leben, Liebe und Erneuerung ermöglichen
- Sie ortet Missbräuche und Konflikte und hilft, sie zu transformieren in eine gute Kraft für die Kirche und ihre Menschen
Wie überall, wo Menschen involviert sind, wird die Sache komplex. Es gibt keine einfachen Lösungen. Um mit Komplexität umzugehen, braucht es Strategien und Werkzeuge. Und einen langen Atem. Solche Strategien und Werkzeuge will Kirche integral liefern.2
Sei es durch diese Seiten, welche als Anregungen oder Einstieg ins Thema genutzt werden können. Sei es durch die Bücher, welche im Literaturverzeichnis aufgeführt sind bzw. bei den Literaturtipps näher beschrieben werden.
Vieles lässt sich nicht rein kognitiv erschliessen, sondern es muss ganzheitlich erlebt, angewandt und verarbeitet (integriert) werden. Dafür sind massgeschneiderte Kurse in kleinen Gruppen oder Coaching geeignet.
In eigener SacheNach oben ↑
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Und wir freuen uns über:
- ein Feedback zur Verständlichkeit der Texte oder Verständnisfragen
- Rückmeldungen aus konkreten Umsetzungen integraler Ansätze in der Praxis
- Anregungen
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Quelle Bundesamt für Statistik der Schweiz. ↩
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Wer sich für die integrale Theorie dahinter interessiert, findet sie in den Literaturtipps. Was für das Verständnis dieser Webseite nötig ist, wird hingegen fortlaufend erklärt. In den Kästchen oder über Links finden Sie weiterführende Informationen zur Vertiefung oder auch Übungen und weitere Beispiele. Ein Stichwortverzeichnis liefert Definitionen und Informationen, die Ihnen aufkommende Fragen eventuell zu beantworten vermögen. ↩