Funktionierende Kirchgemeinden heute - ein Schnappschuss

Bei 3000 Mitgliedern müssten am Sonntag 450 Menschen jeden Alters der Kerngemeinde angehören. Sie nehmen ca. einmal im Monat am Sonntagsgottesdienst oder Kinder- oder Jugendprogramm usw. teil, engagieren sich da oder dort. So ist Kirchgemeinde tatsächlich da und dort erlebbar - für die Kerngemeinde. Wenn nämlich zur Kerngemeinde 15 und mehr Prozent gehören. Dann kann man schon von einer sehr erfolgreichen Kirchgemeinde sprechen.

Am Umgang mit den "Kirchenfernen" lässt sich eine gelingende Gemeindearbeit ablesen: Werden sie mitbedacht in Gottesdiensten, beim Kirchenkaffee, durch Briefe, Besuche, Einladungen, bei der Planung von Angeboten und ihren Daten und Zeiten und in den Gemeindezeitungen? Entdecken Sie hier, wie eine echt lebendige Kirchgemeinde aussehen kann. Und wenn Sie dazugehören, teilen Sie Ihre Erfahrung mit anderen!

Der SonntagNach oben ↑

Jung und Alt trifft sich nach dem gut besuchten Gottesdienst am Sonntagmorgen oder frühen Abend zum Kirchenkaffee, Tee und Saft für die Kinder. Man tauscht sich aus über den Gottesdienst, das Kinderprogramm, über praktische oder philosophische Lebensfragen, über das Wohlergehen der Abwesenden und Anwesenden über die nächste Abstimmung und ihre Vereinbarkeit mit dem eigenen Glauben.

Man freut sich an den spielenden Kindern, den mitgebrachten Babies an einem Schwatz mit Kirchenbehördenmitgliedern oder Pfarrpersonen. Hier trifft man sich, wenn es geht, ein Mal die Woche.

Während des Kirchenkaffees organisiert man sich in Grüppchen zum gemeinsamen Mittagessen, zum Spielnachmittag oder Spaziergang. Man entscheidet, wen man besuchen könnte, wem man was vorbeibringen könnte. Man tankt Kraft für die kommende Woche und freut sich auf das Wiedersehen im Alltag oder am nächsten Sonntag. All dies ohne Zwang, auch nicht unterschwelligem Zwang.

So ist Kirche erlebbar in einigen wenigen Kirchgemeinden, die wirklich von einem lebendigen Gemeindeleben erzählen können.

BildungsangeboteNach oben ↑

Die Kinder und Jugendlichen finden auf sie zugeschnittene Angebote, wo sie die Bibel und ihre Geschichten und Herausforderungen für uns kennenlernen. Christsein lernt man auch in der Gemeinschaft.

Ebenso erhalten Erwachsene die Möglichkeit, sich vertieft mit der Bibel, ihrem Glauben und theologischen Fragen auseinanderzusetzen. Und immer wieder laden Feste, Essen, Basar oder kirchliche Events Jung und Alt - auch Kirchenferne und Gäste - ein miteinander zu feiern und Bindungen zu pflegen oder einzugehen.

Events, Veranstaltungen, FesteNach oben ↑

Wichtig bei allen Veranstaltungen: Die Verknüpfung zum Glauben, zum Evangelium, zur Kirche wird in einer (mindestens) niederschwelligen Form gemacht. Meist genügen wenige Sätze um diese Brücke zu schlagen und einem Event eine z. B. geistliche Färbung zu geben:

  • Jemand von der Kirche begrüsst und stellt sich und seine Funktion ganz kurz vor (der Kirche ein Gesicht geben)
  • Bei der Begrüssung auch die Nichtmitglieder herzlich willkommen heissen (Willkommenskultur, offenes Haus)
  • Den Grund angeben, warum dieser Event von der Kirche veranstaltet, gebucht oder finanziert wurde. (Verknüpfung und Gedankengänge nachvollziehbar offen legen, Hoffnungen oder Ziele ansprechen)
  • Den Event, wo möglich, in einen kirchlichen oder geistlichen kontext stellen (Einbindung ins geistliche oder Gemeindeleben)

Die "Kirchenfernen" in lebendigen GemeindenNach oben ↑

Auch in diesen vorbildlichen Kirchgemeinden gibt es viele Gemeindeglieder, die nichts von alledem mitbekommen. Ihre Arbeit, ihre Krankheit, ihre Sorgen, ihre Schule, ihr Vereinsleben absorbieren sie. Kirche war mal ein Thema oder wird es im Alter wieder werden. Aber aktuell sind sie vor allem mit sich selbst und den Dingen und den Menschen aus anderen Kontexten als der Kirche beschäftigt.

Eine lebendige Kirche schickt auch diesen Menschen z. B. zum runden Geburtstag ab 20 eine persönlich gehaltene Karte, ein kleines Präsent für das geistliche Leben, eine Liste von kirchlichen Angeboten und eine herzliche Einladung dazu. Wo es geht, werden sie auch mal besucht oder nach ihrer persönlichen Meinung gefragt. Sie sind schliesslich Mitglieder, zahlen oft auch Steuerbeiträge ein für die kirchliche Arbeit. Sie haben also ein Anrecht darauf, dass man sie in der Gemeinde nicht vergisst.

Persönliches LebenNach oben ↑

Wichtig ist, dass täglich gelebt wird, was Jesus uns vorgemacht hat: Einander mit Wohlwollen begegnen und einander als Lerngemeinschaft zu begreifen, getragen und gelenkt von Gott. Unrecht und Lüge müssen benannt werden, damit das Licht überall scheinen kann und unser Potential sich entfalten kann. Dies wiederum bedingt einen vertrauensvollen überschaubaren Rahmen, wo Gesagtes nicht herumerzählt wird und wo einem viel Verständnis für die zugrundeliegenden Probleme entgegengebracht wird.

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